Wasserwerk Neudeck

Hintergrund

Im Jahre 1929 wurde etwas außerhalb des Ortsteiles Neudeck durch die damalige Wassergenossenschaft Reudnitz ein Schachtbrunnen mit einer Tiefe von 40 m und einem Durchmesser von 4 m niedergebracht. Zweck war in erster Linie die Ergänzung der öffentlichen Wasserversorgung der Stadt Greiz aber auch, nach entsprechenden Verhandlungen mit Anwohnervertretern, die öffentliche Wasserversorgung der Orte Reudnitz, Mohlsdorf und später Gottesgrün. Hierzu erfolgte bereits damals die Verbindung über eine Rohrleitung von 6,8 km Länge mit dem Greizer Wasserversorgungsnetz. Über diese Leitung konnten bis zu 2000 m³/d gefördert werden. Eine echte Wasseraufbereitung nach heutigem Verständnis erfolgte jedoch nicht.

Erst im Jahre 1997 wurde am Standort eine dem Stand der Technik entsprechende Aufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Das ehemalige Wasserwerksgebäude wurde abgebrochen, da es baulich und räumlich nicht genutzt werden konnte. Es wurde unweit ein provisorisches Gebäude errichtet, um das Rohwasser gemäß Trinkwasserverordnung aufbereiten zu können. Die Anlage wurde auf eine Aufbereitungsmenge von täglich 525 Kubikmetern ausgelegt und betrieben.

Neubau Wasserwerk 2013

Zur besseren Ausnutzung des lokal vorhandenen Grundwassers sowie zur Schaffung einer nachhaltigen Gebäudesubstanz, wurde im Jahre 2013 das Wasserwerk Neudeck neu errichtet und somit ein weiterer kleiner Abschnitt auf dem Wege des Versorgungskonzeptes des Zweckverbandes TAWEG begangen.

Seit Dezember 2013 speist das Wasserwerk täglich 840 Kubikmeter, also 840.000 Liter Trinkwasser in das öffentliche Leitungsnetz ein. Für die Ortsteile Mohlsdorf, Reudnitz und Gottesgrün blieb der Wasserversorgungsstatus in Sachen Menge und Qualität somit erhalten. Die in diesen Ortsteilen nicht benötigte Wassermenge wird über die Rohrleitung Pohlitzer Straße in Mohlsdorf in den Hochbehälter Herrenreuth an der Waldhausstraße in Greiz gepumpt und in Greiz verteilt. Hierzu erfolgte die Erweiterung der Pumpstation Mohlsdorf in 2010 sowie der Neubau des Hochbehälters Reudnitz in 2015.

Technische Daten Wasserwerk

  • Ausbaugröße: 840 m³ pro Tag (40 m³/h)
  • mittlere Jahresmenge: 207.000 m³/Jahr
  • Spülwasserverbrauch 1.900 m³/Jahr
  • Filterfläche je Filter 7,1 m²
  • Schichtdicke Filtermaterial 2,0 m
  • Durchsatzgeschwindigkeit 5,7 m/h
  • Spülluftgebläse: 400 m³/h bei 60m/h
  • Spülwasser: 140 m³/h bei 20m/h
  • Spülwasser je Spülung: 45 m³

Funktionsprinzip

Das Rohwasser wird aus einem 40 Meter tiefen Schachtbrunnen gewonnen, welcher im Jahre 1929 niedergebracht und in 2018 saniert wurde. Zwei Tauchpumpen fördern das Wasser in die Aufbereitungsanlage. In den Filterkesseln erfolgt eine Entaluminierung, Entmanganung und Enteisenung. Es werden weiterhin Arsen, weitere Metalle und mögliche Trübungen entfernt. Des Weiteren erfolgt die optimale Einstellung des pH- Wertes durch eine Entsäuerung mittels karbonischen Filtermaterials. Eine Entkeimung erfolgt derzeit aufgrund der guten Wasserqualität nicht. Diese wird jedoch für einen Bedarfsfall im HB Reudnitz vorab der Netzeinspeisung vorgehalten. Das durch die Filterrückspülung ausgewaschene „Schlammwasser“ wird über zwei Absetzbecken mit insgesamt 120 m³ Inhalt geführt und der Restschlamm über die Zentralkläranlage entsorgt. Das Klarwasser wird nach Ablauf des Absetzvorganges abgezogen und in den Vorfluter (Bach) eingeleitet. Die Filterspülung erfolgt mittels Reinwasser, welches über die Verbindungsleitung zum HB Reudnitz im freien Gefälle herangeführt wird.

Kosten

Angaben in Brutto
Auftrag: 1.052,- T€ hiervon 345,-T€ Ausrüstung; 488,- T€ Bau; 220,- T€ EMSR

Planung: 163,- T€ – ca. 15 %

Fördermittel: 0,- T€

Zeitschiene

  • 11.03.2013      Baubeginn
  • 26.06.2013     Einbau der zwei Filterkessel (Durchmesser 3 Meter, Höhe 3,5 Meter, Leergewicht 5,7 Tonnen) in den bis dato fertiggestellten Gebäude-Rohbau
  • 15.11.2013      Fertigstellung/Ãœbergabe

Sanierung des Schachtbrunnens 2018

Um die Trinkwassergewinnung langfristig zu sichern, war auch eine Sanierung des 1929 niedergebrachten und inzwischen baulich gealterten Schachtbrunnens erforderlich. So wurden unter anderem im oberen Bereich das Ziegelmauerwerk der Brunnenwände mittels Spritzbeton und der gesamte Brunnenkörper von innen mittels Stahl-Aussteifungsringen stabilisiert, was mithilfe einer Arbeitsbühne bis hinunter zur Sohle realisiert wurde.

Anschließen wurde die Brunnenabdeckung erneuert und das markante, achteckige Brunnenhaus (L x B x H ca. 3,90 x 3,90 x 5,70 m) nach historischem Vorbild und teils mit den originalen Baustoffen wiedererrichtet.

Darüber hinaus wurden Rohrleitungen, Pumpen, Armaturen und Elektroanlage erneuert. Die Maßnahmen im Außengelände wie Wege- und Zaunbau rundeten die Maßnahme ab, und beinhalteten ebenso den Neubau einer Brücke über den Gewässerlauf des „Rautengrabens“.

Technische Daten Brunnen

  • Brunnentiefe: 40 Meter, Brunnendurchmesser 4,00 Meter
  • max. Wasserspiegel HB Reudnitz 396 müNHNGelände
  • Brunnen 347 müNHN
  • zu überwindender Höhenunterschied bis HB Reudnitz ca. 85 m
  • Tiefe der Pumpen 30 m unter OK Gelände

Bilder

Wasserwerk Neubau 11.2013

Wasserwerk Neubau 11.2013

Wasserwerk Neubau 11.2013

Wasserwerk Neubau 11.2013

Wasserwerk Neubau 11.2013

Wasserwerk Neubau 11.2013

Wasserwerk Neubau 11.2013

Wasserwerk Neubau 11.2013

Einweihung Neubau Wasserwerk 07.11.2013

Einweihung Neubau Wasserwerk 07.11.2013

Brunnenhaus neu 09.2021

Brunnenhaus neu 09.2021

Brunnenhaus neu 10.2019

Brunnenhaus neu 10.2019

Brunnensanierung 11.2018

Brunnensanierung 11.2018

Brunnenkopf 05.2019

Brunnenkopf 05.2019

Brunnensanierung 05.2019

Brunnensanierung 05.2019

Wasserwerk Neubau 11.2013 Wasserwerk Neubau 11.2013 Wasserwerk Neubau 11.2013 Wasserwerk Neubau 11.2013 Einweihung Neubau Wasserwerk 07.11.2013 Brunnenhaus neu 09.2021 Brunnenhaus neu 10.2019 Brunnensanierung 11.2018 Brunnenkopf 05.2019 Brunnensanierung 05.2019

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Weiße Elster - Greiz (ZV TAWEG)
An der Goldenen Aue 10
07973 Greiz

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