Hintergrund
Wegen des steigenden Wasserbedarfes der aufstrebenden Stadt Greiz Ende 19. und Anfang 20. Jahrhunderts im Rahmen der Industrialisierung waren die städtischen Greizer Gas- und Wasserwerke seit deren Gründung im Jahre 1879 auf der Suche nach geeigneten Grundwasserleitern und Quellen. Bereits im Jahre 1874 wurden erste Überlegungen zur Errichtung einer zentralen Wasserversorgung für die Stadt Greiz angestellt, diese aber erst fünf Jahre später umgesetzt. Zwischen 1909 und 1911 wurden nun am „Sauwehr“ drei Bohrungen mit einem Dargebot von insgesamt 1.500 Kubikmetern pro Tag niedergebracht. Aufgrund des Widerstandes der Greizer Bevölkerung wegen der oberstrom gelegenen Abwassereinleitung (alter Stadtgraben und Abwasserkanal) und der vermuteten Verbindung zur Weißen Elster, wurde das zwischen den Brunnen angedachte Wasserwerk nicht gebaut, obwohl bereits damals hydrogeologisch nachgewiesen wurde, dass die beiden Wasserleiter nicht miteinander korrespondieren. Erst in den Jahren 1964 bis 1966 wurde das Wasserwerk Glohdenhammer mit einer Aufbereitungskapazität von 1.000 Kubikmetern pro Tag erbaut und zwei der drei Brunnen aus 1909/11 in Betrieb genommen. Seine Namensgebung verdankt das Wasserwerk dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite einstig gelegenen Waldrestaurants Glohdenhammer, was nach dem Jahre 1920 vollständig abgebrochen wurde.
Das Wasserwerk aus den 1960‘ern wurde am 30.06.2007 wegen der erneuerungsbedürftigen und den geltenden Anforderungen an Trinkwasser nicht mehr gerecht werdenden Aufbereitungstechnik von der Netzeinspeisung getrennt aber technisch nicht außer Betrieb gesetzt. Nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung der möglichen Optionen, insbesondere ökonomischer Aspekte, folgte im Jahre 2012 die Entscheidung zur Ertüchtigung der gesamten Anlage. Der Baubeginn erfolgte am 21.05.2014 mit Demontage- und Abbrucharbeiten. Bis zur technischen Inbetriebnahme am 21.05.2015 wurde die gesamte technische Ausrüstung bedarfsgerecht erneuert und kompakt installiert.
Technische Daten
Aufbereitungsmenge:
Ausbaugröße: 30 Kubikmeter pro Stunde bzw. 600 Kubikmeter pro Tag
mittlere eingespeiste Jahresmenge: ca. 130.000 Kubikmeter
Verteilung:
Im Versorgungsgebiet direkt und weiter über die Pumpstation Randelswiesen zu den Hochbehältern Herrenreuth und Obergrochlitz sowie nachgelagerten Verteilungsgebieten.
Versorgungsgebiete:
Laagwegzone, Kupferhammer und Oberes Schloss direkt und Verteilung via Pumpstation Randelswiesen über gesamtes Stadtgebiet Greiz.
Zeittafel
1909-1911 | Brunnenbohrungen | |
1964-1966 | Errichtung Wasserwerk | |
2008 | Teilrückbau Verdüsung und Kalkanlage am Wasserwerk | |
2014-2015 | Erneuerung Aufbereitung (Ist-Zustand) |